Wie verbuche ich Auslagen? Also Ausgaben mit der Freundin und für Arbeitgeber

Moin zusammen,

ich bin seit diesem Monat YNAB-Jüngling und bisher von der Software und von der Methode total begeistert.
Am Anfang des Monats war alles noch total simpel und ich habe auch mein Geld für meine Begriffe schon ganz sinnvoll budgetieren können.
Jetzt kommt so langsam aber der Alltag und mit diesem auch echt komplexe Schwierigkeiten und ich verliere schon den Überblick…Kann mir jemand helfen?

Folgender Fall:
Ich wohne mit meiner Freundin zusammen und wir teilen uns eigentlich alle Alltags-Ausgaben 50:50 (Miete, Internet, Essen gehen usw).
Unser Fall ist folgender, ich strecke fast all unsere Ausgaben vor und sie überweist mir das Geld dann zurück. Hier tauchen aber die Probleme auf.

Bspw. wird die Miete am 30.ten eines Monats bei mir abgezogen, sie überweist mir am 1.ten den neuen Monats die Miete für den neuen Monat. Das ist soweit kein Problem.

Wenn wir aber nun einkaufen, essen gehen oder essen bestellen, strecke ich erst einmal vor. Dann geht die Summe von meinem Konto ab und ich ziehe es von meinem Budget (bspw. Essen bestellen) ab. Den kompletten Ausgleich machen wir aber immer erst am Ende des Monats.

Beispiel:
Mein Budget für Essen bestellen = 100€
Wir bestellen Essen für 40 € und ich verbuche das entsprechend und es geht komplett von meinem Konto ab. Somit habe ich nur noch 60€ Budget, obwohl ich ja eigentlich noch 80€ hätte. Sie überweist mir das Geld aber erst Ende des Monats (für alle Ausgaben). Wie verbuche ich das denn am schlausten?

Oh mann, ich hoffe ihr versteht was ich meine, ist mir selber schon zu kompliziert, das alleine schon in Worte zu fassen.

Anderes Beispiel:
Ich war jetzt auf Dienstreise und musste fast 400€ vorstrecken, die ich hoffentlich bald wieder bekomme (Zeitpunkt ungweiss) Wie geht ihr da am besten vor?

Ich freue mich auf eure Antwort und hoffe ihr könnt mir helfen.
LG David

Moin David!

Ich bin YNAB4-Nutzer, daher stimmen evtl nicht alle Abläufe, die ich beschreibe, zu 100% mit Deiner Umgebung überein, aber der Grundgedanke sollte passen.

Eine gute Möglichkeit, diese Auslagen abzubilden, ist, dass Du für sie einen eigenen, “virtuellen” Account anlegst. Das bedeutet, dass es neben Deinem Girokonto, Deiner Kreditkarte, Deinem Bargeldkonto etc. auch noch ein On-Budget-Konto gibt, das dann heißt “meine Freundin” (oder auch “Spesen”).

Wenn Du jetzt mit Deiner Freundin essen gehst, und Ihr teilt Euch die Kosten eigentlich fifty-fifty, aber Du streckst das Geld erstmal komplett vor, dann trägst Du das als Split-Buchung ein: “Deine” 20€ gehen ganz normal auf Dein Restaurant-Budget, und “ihre” 20€ gehen als Transfer auf das Konto “meine Freundin”. Dann ist das Konto “meine Freundin” 20€ im PLUS, das bedeutet, Du hast bei ihr 20€ Guthaben (oder anders gesprochen, sie hat bei Dir 20€ Schulden). So bleibt Dein Restaurant-Budget bei den 80€, aber es ist auch die Tatsache reflektiert, dass die 20€, die Du Deiner Freundin ausgelegt hast, zwar weiterhin in Deinem Besitz sind, aber jetzt nicht mehr auf einem Deiner Konten liegen.

Am Ende des Monats schaut Ihr auf das “meine Freundin”-Konto, wie viel sie Dir zahlen muss, und sie zahlt es Dir zurück. Ihre Zahlung verbuchst Du nicht als Einnahme, sondern als Transfer von dem “meine Freundin”-Konto zurück auf Dein Bargeldkonto (oder Giro, falls sie es Dir überweist). Dann ist das “meine Freundin”-Konto wieder auf 0, und das Spielchen kann von vorn beginnen.

Mit den Spesen kannst Du es ganz genauso machen. Wenn Du mehrere Abrechnungs-Partner hast, hast Du die Wahl: entweder Du arbeitest pro Partner mit einem weiteren separaten Konto, oder Du hast ein allgemeines “Auslagen”-Konto, wo sowohl die Abrechnungen mit Deiner Freundin, als auch Spesen, als auch weitere Geldleih-Geschäfte mit Freunden oder Kollegen drauflaufen. Dann ist es nur wichtig, die verschiedenen Abrechnungs-Partner auseinanderzuhalten - beispielsweise mit verschiedenfarbigen Flags (falls YNAB5 die hat).

Hilft das, oder war’s doch zu verschwurbelt? :wink:

Viele Grüße
Jan

Hallo,

genau so mache ich es auch. Ich habe ein Virtuelles On Budget Konto das heißt Auslagen.
Hier wird alles als Transfer hin gebucht was ich für jemanden auslege aber wieder bekomme (Kosten auf Dienstreise, Geld Auslagen für Freunde…)
Immer einen sinnvollen Betreff eintragen damit man später nachvollziehen kann wofür das Geld ausgeliehen wurde.
Damit muss dieses Geld nirgends Kategorisiert werden und belastet das Budget nicht. Verschwindet aber trotzdem aus den Entsprechenden Bargeld oder Giro Konto.
Wenn ich es zurück bekomme wird es einfach aus diesem Konto zurück ins Bargeld oder Giro Konto gebucht und fertig.

Man hat einen prima überblick was man noch an Schulden eintreiben muss und alles ist korrekt Budgetiert.

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Moin Jan,

besten Dank für deine ausführliche Antwort und deine Hilfe!

Eine Split-Buchung Kategorien + Transfer ist leider im neuen YNAB nicht möglich…das macht das ganze mega aufwendig.
Ich habe zwischenzeitlich aber eine andere Lösung gefunden. Und zwar habe ich eine große Split-Buchung auf dem Konto vorgemerkt, wohin sie mir immer am Ende des Monats das Geld überweist. Dort trage ich dann immer eine neue Sub-Buchung unter Split ein, sobald eine neue Ausgabe hinzukommt und sie mal was auslegt.
Das verzerrt allerdings dann meine Budgets auf den ersten Blick was dann auch nervt…Wie viel ich dann tatsächlich in der jeweiligen Rubrik habe, sehe ich dann erst auf Klick…auch nervig…

Trotzdem danke euch beiden!!
LG David

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Korrektur!
Du hast vollkommen recht, ich trage ja unter Payee Tansfers ein und nicht unter Kategorien. :wink:
Von Daher danke euch für den Tipp, werde das in Zukunft jetzt so wie von euch beschrieben machen. :wink:

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Schön! Freut mich, dass ich helfen konnte :slight_smile:

Ich persönlich habe Ausleihen als Off Budget Konto angelegt.On Budget ist zwar deutlich bequemer aber es birgt auch einige Probleme mit sich. Denn es suggeriert dir, dass du noch Summe X zum verplanen hast aber wenn dann eine Rechnung kommt und du sie mit dem Geld, was du ausgelegt hast begleichen willst… ^^ Naja du kannst dir denken was das für Probleme mit sich bringt.

Grüße
Nicolai

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