YNAB bei getrennten Kassen und gemeinsamen Ausgaben

Meine Frau und ich fahren getrennte Kassen, und jeder von uns hat ein eigenes YNAB-Budget, auf das der andere auch keinen unmittelbaren Zugriff hat.

Trotzdem haben wir natürlich auch gemeinsame Ausgaben, für die wir fifty-fifty aufkommen, und für die wir gerne ein gemeinsames Budget festlegen wollen. Jeder von uns bezahlt unterschiedliche Dinge (ich z.B. Telefon, sie Strom), bei manchen Ausgaben zahlt sie mehr als ich (bei Einkäufen beispielsweise sie ~70%, ich ~30%). Manche Budgets planen wir so, dass sie jeden Monat aufgebraucht werden, andere sparen wir über längere Zeit (z.B. für einen neuen Kühlschrank).

All das wollen wir auch in der Budgetplanung wiederfinden, und am Monatsende machen wir immer eine Abrechnung und nehmen eine Ausgleichszahlung vor.

Momentan haben wir dafür ein relativ komplexes Spreadsheet bei Google Drive, in das wir ganz klassisch unser Budget für den neuen Monat und die jeweilige prozentuale Verteilung zwischen uns eintragen, den Stand der einzelnen Posten aus dem letzten Monat übernehmen, und das uns dann ausrechnet, auf welche Balance wir für jeden Posten in unseren YNAB-Budgets für den neuen Monat budgetieren müssen. Wie gesagt, recht komplex.

Wir haben uns erstmal bewusst gegen ein weiteres YNAB-Budget mit gemeinsamen Zugriff entschieden, weil wir nicht alle unsere Anforderungen in dieser Lösung wiedergefunden haben.

Habt Ihr Tipps, wie man das generell einfacher machen oder besser in YNAB integrieren kann?

Das klingt sehr kompliziert.

Ich glaube aber schon, das ein gemeinsam über Dropbox synchronisiertes, (mit freigegebenen Ordnern) YNAB Budget euch helfen kann.

Vielleicht wäre es sinnvoll das auch direkt mit einem Gemeinschaftskonto zu Verknüpfen. Dort könnt Ihr jeder zu beginn des Monats einen festen 50-50 oder anders gearteten Betrag überweisen und von dort aus dann Dinge wie Telefon und Strom bezahlen.

Dort könnte man auch gemeinsame Sparkategorien für den neuen Kühlschrank einplanen.

Wie legt sich das fest bei wem wer wie viel Prozent übernimmt?

Erfahrungswerte. Wir starten mit 50-50 und gucken dann drauf, wie es sich so verhält. Wenn ihr Budget im Laufe des Monats ausgeht, ich aber noch was übrig habe, dann passen wir die Verteilung an.

Das Problem ist, ich möchte eigentlich nicht zwei aktive YNAB-Budgets haben, zwischen denen ich in meiner App dauernd wechseln muss, je nachdem, ob ich gerade einen gemeinsamen Einkauf mache oder was für mich selbst kaufe. Von Split-Buchungen mal ganz zu schweigen :wink:

Ich hab damals mit meiner Freundin ein Konto mit 2 EC Karten gehabt. Wir haben eben mehr oder weniger alle Einkäufe über Karte bezahlt, das macht das spätere Buchen im YNAB einfacher. Dinge wie Strom und GAS machen ja eh kein Problem da Sie abgebucht werden. Am Rechner kannst du das Budget ja relativ einfach wechseln. Am mobilen YNAB macht das wirklich nicht so recht sinn und Spaß

Das ist wahr, die festen Ausgaben sind nicht so das Thema. Wir haben halt auch so Budgets für gemeinsames Essengehen, Kino etc., und nicht immer bezahlt man das mit Karte.

Wir haben also aus m meiner Sicht gerade die Wahl zwischen der Komplexität im Alltag (zwei EC-Karten, zwei Portemonnaies etc) und der Komplexität am Monatsende (1-2h zusammensetzen, abrechnen, Budget neu planen und generell hoffen, dass man beim Aufbau des Spreadsheets keinen Bock geschossen hat ;-)).

Dafür ist ja YNAB die Lösung.
Dein Google Spreadsheet klingt jetzt nicht sehr besonders einfach oder komfortabel :slight_smile:

Ja genau! Deshalb wünsche ich mir ja eine Lösung, die so komfortabel ist wie YNAB. Aber YNAB selbst kann es wie gesagt aus meiner Sicht noch nicht :confused:

Wir hatten bereits vor YNAB ein gemeinsames Girokonto, was schon mal vieles deutlich vereinfacht hat. Vorher gab es immer ein Hin und Her, wer den letzten Einkauf bezahlt hat, dafür hatte der andere die Rechnung im Restaurant beglichen, usw.

Und solange beide etwa ähnlich gut verdienen, ist das noch kein großes Problem, spannend wird es dann, wenn das erste Kind da ist, und einer zumindest halbtags zu Hause bleibt (wie bei uns) und entsprechend weniger verdient.

Bei uns sieht es jetzt so aus: Jeder hat ein eigenes Girokonto, ich habe ein eigenes YNAB-Budget, ob meine Frau auch eins hat, weiß ich nicht, aber das ist ja auch ihre Sache. Außerdem haben wir das gemeinsame Haushaltskonto und ein gemeinsames YNAB-Budget.

Jeder hat also 2 EC-Karten, und je nach Art des Einkaufs werden unterschiedliche Karten genutzt. Haushaltsartikel werden praktisch alle mit Karte bezahlt, außer Brot, aber das kaufen beide immer wieder mal. Bezahlt jemand vom persönlichen Konto etwas Größeres für die Familie (z.B. im Elektronikmarkt, wenn man nicht die Rechnung trennen will), dann bucht derjenige sich das einfach aus dem Haushaltskonto zurück.

Weil alle Haushaltsausgaben per Karte bezahlt werden, lassen sich die Ausgaben alle 2 - 3 Tage im Onlinebanking problemlos tracken. Lastschriften für Strom, Gas etc. gehen ohnehin vom Haushaltskonto ab.

Nach spätestens einem Monat weiß man, wie hoch das “Haushaltsbudget” sein muss. Diesen Betrag teilen wir grob (auf 50 € gerundet) so auf, wie unsere Anteile am Familieneinkommen sind und überweisen jeder unseren Anteil monatlich aufs Haushaltskonto.

Das Haushaltsbudget verwalte ich mehr oder weniger alleine, meine Frau kann aber jederzeit reingucken (Dropbox-Freigabe). Das Budgetieren geschieht innerhalb von 5 Minuten, weil ich ohnehin immer wieder Anpassungen vornehme (Regel 3) und ansonsten weitestgehend wie im Vormonat budgetiere.

Größere Veränderungen (“Wollen wir $etwasTeures anschaffen?” oder “Die Stadtwerke wollen X Euro Nachzahlung.”) besprechen wir ohnehin gemeinsam, und das Budget wird dann entsprechend angepasst.